Firmen aus der Softwarebranche haben normalerweise immer mehr zu tun als sie abarbeiten können. Auch uns geht es ähnlich und trotzdem verfolgen wir immer neue Projekte. Auch hier entstand der Bedarf aus meinen eigenen Problemen.
Irgendwann lief mir ein Spruch über den Weg, den ich nie mehr vergessen werde:
“Die meisten Fehler machen Unternehmen in den Zeiten wo es ihnen gut geht und nicht in den Zeiten, wo es ihnen schlecht geht.”
Ich übersetze es für uns so, dass wir uns immer weiter entwickeln müssen und niemals glauben dürfen, dass wir gut im Markt stehen und uns nichts mehr passieren kann.
Wir schreiben das Jahr 2011 und ich habe ein Problem:
Obwohl wir im Versicherungsbüro 100 % digital arbeiten, bleibt immer noch viel Papierkram liegen, vor allem im privaten Bereich, wo ich noch keine Digitalisierung habe. Soeben wollte ich den Vertrag im Fitnessstudio kündigen und suchte die AGB, wo die Fristen drinstehen. Natürlich fand ich nichts und ärgerte mich über mich selbst.
Eine gute Digitalisierung erleichtert das Leben.
Dann las ich die Gasrechnung meines privaten Hauses und ich empfand den Preis tendenziell als zu hoch. Nun spielt aber neben dem Preis auch der Verbrauch eine Rolle und ich machte mir die Mühe meine Papiertabelle, die auf dem Zählerschrank klebt, in eine Exceltabelle zu übertragen. So konnte ich herauszufinden, woher diese Preiserhöhung stammt.
Während dieser unschönen Arbeit dachte ich mir, dass ich ein System benötige, wo ich mein komplettes Leben digitalisieren kann. Und nicht nur das, ich wollte ein Back-up für mein Leben. Wenn mir etwas passiert gibt es unzählige Stellen, wo Unterlagen liegen. Wie schön wäre es wenn es einen Zugang gebe wieder Vorgang historisch abgespeichert ist.
Die Idee reifte 2 Jahre und verschlang 5 Bleistifte und hunderte Blätter Papier.
Das was ich mir wünschte, konnte man aber nicht mal so nebenbei programmieren. Also machte ich einen richtigen Plan. Man könnte sagen, den Plan fürs Leben.
Ich schrieb alle Dinge zusammen, die das System können muss und versuchte alles irgendwie logisch aufzubauen. Die Ideen wurden viele Male überarbeitet und sie wurden von mal zu mal ein Stück besser.
Alle sagten das klappt nicht.
Als ich meine Idee meinem Team und auch meinen Familienangehörigen vorstellte, verdrehten alle die Augen. Keiner wünschte sich irgendwelche Verträge oder Dokumente zu scannen und in Masken einzugeben oder gar mit dem Handy solche Dinge zu erfassen.
Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine “Insurtec” und noch niemand kam auf die Idee, dass man auf seinem Handy Verträge verwalten muss um “IN” zu sein.
Ein guter Plan ist das halbe Leben.
2013 begann die Programmierung und es sollten 2 Jahre daran gearbeitet werden bis zur Serienreife. Wir kamen gut voran und ich war zufrieden. Alle anderen waren immer noch skeptisch. 2015 ging es dann los, dass in jeder Fachzeitschrift behauptet wurde, dass Jeder nur noch Versicherungen über sein Handy verwalten möchte. Wir hatten ein fertiges Produkt, die Anderen fingen gerade an.
Alles lief nach Plan, nur der Plan war schlecht.
Um es kurz zu machen: Kein Mensch (Ausnahmen bestätigen die Regel) möchte in den Jahren 2015, 2016, 2017 und 2018 seine Versicherungsverträge in sein Handy eingeben und jederzeit seinen persönlichen Berater erreichen. Ich darf das so krass behaupten, denn wir haben uns sehr viel Mühe gegeben unseren 200.000 Versicherungskunden dieses System schmackhaft zu machen. Natürlich war der Eine oder Andere dabei, der es nutzt aber wir sind weit weg von unserem Ziel.
Mal sehen was passiert, wenn man nicht aufgibt.
Wir wussten also schon das Projekte, die sich nur auf den Endkunden richten, auch mit einer noch so tollen Finanz App, in der heutigen Zeit keinen Erfolg haben werden.
Also brauchten wir einen anderen Weg. Wir schauten uns professionelle Kunden Erfassungs- und Beratungs-Systeme an. Genauso schwierig wie der eben genannte Name der Software war die Bedienung. Wahrscheinlich wurden diese Systeme von Mathematikern erfunden, die sich sehr gern mit Zahlenreihen beschäftigen.
Der Kunde mag keine Versicherungen und auch keine Zahlenreihen.
Wer ist der erfolgreichste Versicherungsvertrieb in Deutschland und hat meines Erachtens nach nicht mal gute Produkte in seinem Portfolio? DVAG !!
Da ich früher selbst bei OVB gearbeitet habe, kenne ich die Taktik und Strategie dieser Firmen im Verkauf. Diese Firmen nutzen die Verkaufspsychologie und haben ein gutes Konzept von A bis Z. Warum sollten wir also diese Strategie nicht nutzen, um unseren Plan25 zu verbessern und daraus eine Kombination aus Beratungssoftware und digitalen Kundenordnern machen?
Wenn etwas nicht geht, ändere den Plan aber nicht das Ziel.
Diese Planänderung kostet nochmals 1 Jahr Zeit. Erst Anfang 2017 war unser Plan25 so weit, dass es für Akquise, Beratung, Verkauf, Crossselling und auch als digitaler Kundenordner perfekt eingesetzt werden konnte. Allerdings war das System nun so umfangreich, dass man es nicht einfach so erklären konnte. Wir führten also regelmäßige Online-Seminare durch, um die Anwendung zu erläutern.
Schneller als die Zeit.
Mittlerweile ist Plan25 die perfekte Lösung für die Probleme der Zukunft. Gerade spricht alles über IDD und Beratungsdokumentation. Für alle diese Probleme ist Plan25 die Lösung. Natürlich muss man sich intensiver einarbeiten aber die Möglichkeiten und der Zeitgewinn für alle Beteiligten ist enorm. Zusätzlich wird das Produkt täglich weiter entwickelt und wir setzen Kundenwünsche um. Vor allem für mittelständige Vertriebe bieten wir eine perfekte Plattform.
Wir waren mit dem Produkt wieder einmal der Zeit voraus und mussten viele Rückschläge einstecken. Trotzdem haben wir dadurch viel mehr Erfahrung als andere StartUps, die mit Geld vollgepumpt die Welt erobern wollen. Geld ist in diesem Geschäft gerade ein Drittel des Erfolges. Die anderen 2 Teile werden von Erfahrung und dem richtigen Gespür für den Bedarf besetzt.
Verfasst von Dirk Natschke (Geschäftsführer der Mr-Money Gruppe)